Veröffentlicht am 1. Mai 2022 |
Von Birgit Siekmann
Ich schaue aus dem Fenster und denke: „Da fährt dasselbe Auto, das ich habe.“ Wenn das so ist, dann ist das schlecht, denn mir wurde gerade das Auto gestohlen. Fährt auf der Straße aber das gleiche Auto, dann kann ich mich entspannt zurücklehnen: Das Auto sieht genauso aus wie meins, ist es aber nicht.
Veröffentlicht am 1. April 2022 |
Von Birgit Siekmann
Da schreibe ich eine lange E-Mail und setze mal gleich neben dem eigentlichen Adressaten weitere Empfänger in „CC“. Das ist ein ganz normaler Vorgang in unserer digitalen Welt, verweist aber zurück auf eine alte „Technik“: CC ist die Abkürzung für Carbon Copy, was Kohlepapierdurchschlag bedeutet.
Veröffentlicht am 1. März 2022 |
Von Birgit Siekmann
Nämlich dann, wenn auf der grünen Tafel Informationen zu finden sind. Kriterium für die mögliche Großschreibung ist hier die neue, idiomatische Bedeutung. Das „Brett“ muss keine Holzplatte sein und auch nicht schwarz. Hier verdeutlicht die Großschreibung, was gemeint ist. Sie ist aber nicht zwingend. Auch fachsprachliche Begriffe wie die Rote Karte können großgeschrieben werden. Ein […]
Veröffentlicht am 1. Februar 2022 |
Von Birgit Siekmann
„Ich bin so satt, ich mag kein Blatt.“ Mit dieser frechen Lüge verursacht die Ziege in „Tischlein deck dich“ eine wahre Familientragödie, die dann aber – es ist ja ein Märchen – ein gutes Ende findet. Was hier mit dem Gegenteil von hungrig gut funktioniert, geht mit dem Gegenteil von durstig nicht. Es gibt im […]
Veröffentlicht am 1. Januar 2022 |
Von Birgit Siekmann
Wermutstropfen verbreiten zwar mitunter Wehmut, aber sie leiten sich von dem Kraut Wermut ab – einer bitter schmeckenden Pflanze, die auch als Heilmittel eingesetzt wird. Auch mit Wehrmut ist man auf der falschen Fähre: Es geht nicht um den Mut, sich zu wehren.
Veröffentlicht am 1. Dezember 2021 |
Von Birgit Siekmann
Familienbeziehungen sind mitunter kompliziert, und zwar auch sprachlich. Der Sohn der Schwester meiner Mutter ist mein Cousin, hat die Schwester meiner Mutter auch eine Tochter, dann ist das meine Cousine. Sie kann auch meine Kusine sein, aber ihr Bruder – der Sohn der Schwester meiner Mutter – ist nicht mein Kusin, sondern mein Vetter. Sprachforschende […]
Veröffentlicht am 1. November 2021 |
Von Birgit Siekmann
So ziemlich jeder tut es: googeln. Der Infinitiv wird aber anders geschrieben als der Name der Suchmaschine. Bei der Schreibweise haben sich die Regeln der deutschen Aussprache durchgesetzt und darum folgt die Konjugation anderen Verben auf „eln“ wie segeln oder fesseln. Und weil das so ist, heißt es: Wir googeln, wir haben gegoogelt. Aber genauso, […]
Veröffentlicht am 1. Oktober 2021 |
Von Birgit Siekmann
Jetzt ist mal etwas sehr einfach – und trotzdem schleichen sich immer wieder Fehler ein. Beim Substantiv Knie oder dem Verb knien mogelt sich sehr gern ein zweites „e“ ein. Das Substantiv Knie bleibt aber in allen Fällen ungebeugt – außer im Dativ. Also beuge ich mein Knie oder ich beuge meine Knie, aber ich […]
Veröffentlicht am 1. September 2021 |
Von Birgit Siekmann
Aber schon lange vor Konrad Duden und seinem „Vollständigen Orthographischen Wörterbuch der deutschen Sprache“ (1880) gab es Bemühungen, die deutsche Sprache für alle Deutschen verständlich zu machen. Schon im 18. Jahrhundert wurde versucht, für aus anderen Sprachen übernommene Wörter deutsche Entsprechungen zu finden. So wurde aus der Adresse die Anschrift, aus dem Rendezvous das Stelldichein, […]
Veröffentlicht am 1. August 2021 |
Von Birgit Siekmann
Alexander Gerst ist ein deutscher Astronaut, Sigmund Jähn ist ein deutscher Kosmonaut. Aber beide sind doch Raumfahrer und wandeln auf den Spuren von Captain Kirk und seiner Mannschaft, oder nicht? Schauen wir mal: Die NASA nannte ihre Raumfahrer nach Astron (griech.: Stern) und Nautes (griech.: Seefahrer). Die Sowjetunion bezog sich mit dem griechischen Wort Kosmos […]