Wie wird denn das Wetter?

Wenn der Wetterbericht warme Temperaturen ankündigt, dann freuen wir uns, denn wir gehen davon aus, dass das Wetter warm wird. Genau genommen ist das aber falsch, denn Temperaturen werden in Grad gemessen und können hoch oder niedrig sein, aber nicht warm oder kalt.

Schilda ist überall: der und das Schild

Die Schildbürger führen in ihren Streichen allerlei im Schilde. Zu unterscheiden ist der Schild (Plural: die Schilde) im Sinne einer Schutz- oder Abwehrwaffe von Informationstafeln, das sind dann Schilder, im Singular das Schild. Schilde können uns also nichts verbieten, Schilder aber sehr wohl.

Wann war das noch gleich? 2022 oder in 2022?

Die Präposition „in“ erobert sich nach und nach ihren Platz vor der Jahreszahl. Vor allem in der Wirtschaftssprache macht sie sich breit. Im Deutschen steht die Zahl allein oder mit „im Jahr“, um Missverständnisse zu vermeiden. „Ich habe bei meinem letzten Besuch in Paris 2022 sehr interessante Museen besucht.“ Das war dann ein ganz ordentliches […]

Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe

Ich schaue aus dem Fenster und denke: „Da fährt dasselbe Auto, das ich habe.“ Wenn das so ist, dann ist das schlecht, denn mir wurde gerade das Auto gestohlen. Fährt auf der Straße aber das gleiche Auto, dann kann ich mich entspannt zurücklehnen: Das Auto sieht genauso aus wie meins, ist es aber nicht.

Aus Alt mach Neu: Carbon Copy

Da schreibe ich eine lange E-Mail und setze mal gleich neben dem eigentlichen Adressaten weitere Empfänger in „CC“. Das ist ein ganz normaler Vorgang in unserer digitalen Welt, verweist aber zurück auf eine alte „Technik“: CC ist die Abkürzung für Carbon Copy, was Kohlepapierdurchschlag bedeutet.

Ein Schwarzes Brett kann auch eine grüne Tafel sein

Nämlich dann, wenn auf der grünen Tafel Informationen zu finden sind. Kriterium für die mögliche Großschreibung ist hier die neue, idiomatische Bedeutung. Das „Brett“ muss keine Holzplatte sein und auch nicht schwarz. Hier verdeutlicht die Großschreibung, was gemeint ist. Sie ist aber nicht zwingend. Auch fachsprachliche Begriffe wie die Rote Karte können großgeschrieben werden. Ein […]

Ich bin so sitt, ich mag kein …

„Ich bin so satt, ich mag kein Blatt.“ Mit dieser frechen Lüge verursacht die Ziege in „Tischlein deck dich“ eine wahre Familientragödie, die dann aber – es ist ja ein Märchen – ein gutes Ende findet. Was hier mit dem Gegenteil von hungrig gut funktioniert, geht mit dem Gegenteil von durstig nicht. Es gibt im […]

Wermutstropfen: Eine bittere Medizin

Wermutstropfen verbreiten zwar mitunter Wehmut, aber sie leiten sich von dem Kraut Wermut ab – einer bitter schmeckenden Pflanze, die auch als Heilmittel eingesetzt wird. Auch mit Wehrmut ist man auf der falschen Fähre: Es geht nicht um den Mut, sich zu wehren.

Vetternwirtschaft: Wir sind Cousin und Cousine

Familienbeziehungen sind mitunter kompliziert, und zwar auch sprachlich. Der Sohn der Schwester meiner Mutter ist mein Cousin, hat die Schwester meiner Mutter auch eine Tochter, dann ist das meine Cousine. Sie kann auch meine Kusine sein, aber ihr Bruder – der Sohn der Schwester meiner Mutter – ist nicht mein Kusin, sondern mein Vetter. Sprachforschende […]

Mit Google suchen

So ziemlich jeder tut es: googeln. Der Infinitiv wird aber anders geschrieben als der Name der Suchmaschine. Bei der Schreibweise haben sich die Regeln der deutschen Aussprache durchgesetzt und darum folgt die Konjugation anderen Verben auf „eln“ wie segeln oder fesseln. Und weil das so ist, heißt es: Wir googeln, wir haben gegoogelt. Aber genauso, […]

Nächste Seite » « Vorherige Seite