Jetzt wird es mir aber zu bunt: Farben
Robert Redford hat blaue Augen. Das sieht jeder sofort und schreibt es auch korrekt. Auf Fotos trägt er oft himmelblaue Hemden – und himmelblau meint, seine Hemden sind noch blauer als seine Augen. Tatsächlich können Farben im Allgemeinen gesteigert werden. Ausnahmen sind lila, beige und andere Farbbezeichnungen, die aus Substantiven entstanden sind: orange, türkis, ocker usw. Aber diese Farben sind auch ansonsten Ausnahmefälle. Sie dürfen nicht gebeugt werden, das macht man dann mit einem angehängten „-farben“: Ein beigefarbener Pullover steht Redford sehr gut.
Manchmal trägt er aber auch blau-grüne Hemden. Wie so oft ist der Bindestrich hier sehr wichtig. Mit Bindestrich ist das Hemd blau und grün, also meinetwegen mit blauen und mit grünen Streifen. Trägt Redford aber ein blaugrünes Hemd, dann ist das ein bläuliches Grün, also eine Farbmischung. Das wird er bestimmt nicht tun, weil es mit Sicherheit nicht gut aussehen wird, auch wenn es vielleicht ins Preußischblaue changiert. Substantivierte Farbbezeichnungen und Farben, die mit einem Namen verbunden sind, werden großgeschrieben. Mit einem blaugrünen Hemd wird Redford modisch bestimmt nicht ins Schwarze treffen. Noch einmal Redfords blaue Augen: „Seine Augenfarbe ist Blau“ und „Seine Augenfarbe ist blau“ – beides ist richtig.