Ich bin so sitt, ich mag kein …
„Ich bin so satt, ich mag kein Blatt.“ Mit dieser frechen Lüge verursacht die Ziege in „Tischlein deck dich“ eine wahre Familientragödie, die dann aber – es ist ja ein Märchen – ein gutes Ende findet. Was hier mit dem Gegenteil von hungrig gut funktioniert, geht mit dem Gegenteil von durstig nicht. Es gibt im Deutschen schlicht kein Wort dafür. Dabei hatten sich bei einem von der Dudenreaktion und dem Getränkehersteller Lipton ausgeschriebenen Wettbewerb rund 100.000 Menschen beteiligt, die fast 50.000 mehr oder weniger kreative Vorschläge unterbreiteten. Darunter waren unter anderem sattgetrunken, durstlos, nimedu – für nicht mehr durstig – und eben „sitt“. Vieles sprach dafür, dass dieses kleine Wörtchen die Lücke im deutschen Sprachschatz füllen könnte. Aber es kam anders. Auch mehr als 20 Jahre nach dem Wettbewerb hat es das Wort nicht in den Duden geschafft. Es bleibt dabei: Ich habe keinen Durst mehr.